Eine reformierte Kirchgemeinde hat sehr unterschiedliche Mitglieder. Manche machen gerne mit oder kommen oft, aber die meisten sieht man in den heutigen volkskirchlichen Strukturen nie. Sie haben nur alle 10 Jahre, wenn überhaupt Kontakt. Die Verantwortlichen kümmern sich vorwiegend um die Mitglieder, die sie kennen und die ihre Einladungen annehmen. Die anderen werden leicht übersehen. Doch vor allem diese Mitglieder finanzieren mit ihren Beiträgen die Angebote, die anderen zugutekommen, ohne für sich selbst viel zu erwarten.
Eine neue Haltung gegenüber kontaktlosen Mitgliedern
Was können kirchliche Verantwortliche für diese Mitglieder tun? Wie können sie diese Beziehung auf Distanz mit ihnen so pflegen, dass sie Mitglieder bleiben wollen? Dazu ist eine neue Haltung in der Kirche notwendig, eine Haltung der Wertschätzung, Akzeptanz und Dankbarkeit. Diesen Mitgliedern gebührt derselbe Respekt wie den aktiven Mitgliedern und sicher mehr Aufmerksamkeit, als ihnen bisher zukommt.
Diese Website ist das Ergebnis des Projekts „Lebenslang Mitglied bleiben“ und präsentiert über 30 Massnahmen, um mit kontaktlosen Mitgliedern Beziehungen zu pflegen, die die von gewählte Distanz respektieren. Diese Kontakte sollen die Mitglieder wertschätzen, so wie sie sein wollen, und sie nicht zu „besseren“ sprich aktiveren Mitgliedern machen.
Beziehung pflegen heisst regelmässige Kontakte suchen
Im Laufe seines Lebens kommt jedes Mitglied aufgrund von Lebensereignissen mit seiner Kirche in Kontakt, auch die nicht Aktiven. Diese Kontakte bei Taufen, Konfirmation, Hochzeiten oder Abdankungen sind von grosser Bedeutung. Aber sie sind nicht häufig oder regelmässig genug, um die Beziehung lebendig zu erhalten. In der kontaktlosen Zeit müssen sich die Mitglieder immer wieder darin bestätigt fühlen, dass ihre Mitgliedschaft weiterhin von Nutzen ist – für sie selbst, und für die Kirche als Ganzes. Die Kontakte sollen ihnen immer wieder den Wert ihrer Mitgliedschaft und die Bedeutung der Kirche auf ihrem Lebensweg, aber auch die Kirche und ihre Leistungen als wichtigen Teil der Gesellschaft zeigen.
Die Massnahmen können gezielt für bestimmte Altersgruppe eingesetzt werden können (v.a. zwischen 25 und 50 Jahren).
Für die zeitlich Planung der Kontakte im Leben des Mitglieds bzw. als Aktivitäten der Kirchgemeinde in den nächsten Jahren gibt es ein Formular, das bei der Planung helfen soll:
Planungshilfe für Massnahmen: In welchen Jahren und in welchem Alter im Leben des Mitglieds welche Massnahmen durchgeführt werden sollen: 1. Excel-Formular leer (zum Ausfüllen durch die Kirchgemeinde) Download und 2. ausgefüllt mit einzelnen Massnamen, als Beispiel, wie es aussehen kann Download .
Auf dieser Website werden die Massnahmen in fünf verschiedene Kategorien eingeteilt:
- Geburtstage und altersabhängig Kontakte
- Kontakte, die sich auf Lebensereignisse und kirchlichliche Handlungen beziehen (ohne bestimmtes Alter)
- Massnahmen und Kontakte zu kirchlichen Feiertage ergänzen die persönlich ausgerichteten Kontakten, vor allem zu den kirchlichen Feiertagen oder mit einem Dankeschön zu einem bestimmten Anlass
- Allgemeine Kommunikation der Kirchgemeinde, unabhängig von einem bestimmten Anlass oder Feiertag (Bestätigung des Austritts oder Eintritts, Neuzuüger, Einladung Kirchgemeindeversammlung etc.)
- Kommunikation der Kirchgemeinde bezüglich Mitgliedschaft: speziell für Neuzuüger, Bestätigung des Austritts
Pflegen Sie die Beziehungen zu Ihren kontaktlosen Mitgliedern, damit sie nicht im Leben der Gemeinde verblassen und damit die Kirche nicht in ihrem Leben verblasst. Die Kirche soll für sie ein wertvoller Teil ihres Lebens bleiben, damit sie weiterhin ein wichtiger Teil der reformierten Kirche bleiben.